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Invasive Neophyten: Japan-Knöterich, Drüsiges Springkraut, Ambrosia und Co.

Exotische Pflanzen haben den Reiz des Fremdartigen, viele sind dekorativ und einzigartig. Andere gehören längst zum Alltag, werden kultiviert und können problemlos angepflanzt werden. Einzelne dieser gebietsfremden Pflanzen, die invasiven Neophyten, führen zu Problemen. Sie können sich ungehindert ausbreiten, ja die Ausbreitung kann ausser Kontrolle geraten. Drüsiges Springkraut, einjähriges Berufskraut, Jakobskreuzkraut und der Staudenknöterich (Japan-Knöterich) konnten in wenigen Jahren grosse Flächen besiedeln. Andere Arten sind gefürchtet, weil sie Hautreizungen verursachen (Riesenbärenklau) oder zu Atemschwierigkeiten führen können (Ambrosia).

Verschiedene Kulturpflanzen sind ebenfalls gebietsfremd. Die bekanntesten sind die Kartoffeln, Tomaten, Mais oder der Flieder in unseren Gärten. Die Schweizer Flora zählt über 2‘600 Arten und rund 350 Neophyten.

Etwa 45 Arten sind unerwünscht und gelten als „invasiv“. Invasive Neophyten sind sehr konkurrenzfähig, können sich effizient ausbreiten und Schäden anrichten. Einzelne Arten beeinträchtigen die Gesundheit von Menschen und Tieren.

Für invasiven Neophyten, die in den Bereichen Biodiversität, Gesundheit oder Ökonomie Schäden verursachen, gibt es in der Schweiz die «Schwarze Liste». Die Ausbreitung dieser Arten muss verhindert werden

Die «Watch List» zeigt invasive Neophyten der Schweiz, die das Potenzial haben, Schäden zu verursachen. Ihre Ausbreitung wird daher überwacht.

Weiterführende Information siehe:

Merkblätter:

Merkblatt Neophyten

Ambrosia erkennen

Bekämpfungsempfehlung einjähriges Berufskraut

 

Bekämpfung von Neophyten

Im Hausgarten oder in den Wiesen können invasive Arten in der Regel durch schneiden, ausreissen oder ausgraben bekämpft werden. Häufig vorkommende Arten sind das einjährige Berufskraut, Jakobskreuzkraut, Kirschlorbeer, kanadische Goldrute, Essigbaum und andere.

Wer die Ausbreitung der unerwünschten Pflanzen verhindern will, muss vor allem im Mai und Juni auf der Hut sein. Der Verbreitung von Samen ist grösste Beachtung zu schenken, also die Pflanzen vor der Samenbildung, spätestens bei Blühbeginn ausreissen und vernichten. Einjährigem Berufskraut und Jakobskreuzkraut haben sich in den vergangenen Jahren in unserer Region besonders stark über Samen ausgebreitet.

In Teufenthal können invasive Pflanzen im Mai und Juni gratis beim Werkhof entsorgt werden. Es steht ein extra Container zur Verfügung. Das Pflanzenmaterial wird in der Kehrichtverbrennung entsorgt. Weitere Informationen erhalten Sie von den Mitarbeitern des Bauamt.

Öffnungszeiten für die Entsorgung beim Werkhof:
Montag bis Freitag: 8:00 bis 12:00 Uhr und 13: 00 bis 18:00 Uhr; Samstag: 8:00 bis 12:00 Uhr

 

Hinweise zu einzelnen Arten:

In der Nähe von Vogelfutterplätzen kann Ambrosia vorkommen. Blütenstaub von Ambrosia löst bei vielen Menschen Allergien (Atembeschwerden) aus. Für Ambrosia besteht Meldepflicht, das heisst Vorkommen oder Verdacht darauf müssen der Gemeindebehörde gemeldet werden.

Ebenfalls Vorsicht geboten ist beim Riesenbärenklau, bei Berührung können zusammen mit Sonneneinstrahlung schwere Hautentzündungen mit starker Blasenbildung entstehen.

Jakobskreuzkraut

Jakobskreuzkraut gehört nicht zu den invasiven Neophyten, es konnte sich trotzdem in den letzten Jahren stark vermehren. Wegen seiner Giftigkeit, bedingt durch den hohen Gehalt an Alkaloiden, ist Jakobskreuzkraut bei den Landwirten gefürchtet. Schon kleine Mengen im Heu führen zu Vergiftungen bei Tieren (verminderte Fresslust, Leberschäden, Gehstörungen, Frühgeburten). Besonders empfindlich sind Pferde und Rinder. Auch Schafe und Ziegen sind gefährdet. Auf der Weide werden grüne Pflanzen bei genügendem Futterangebot gemieden.

Japan-Knöterich

Der Japan-Knöterich gehört zur Gruppe der rasch wachsenden Pflanzen, die mit ihren Wurzeln in kurzer Zeit den Boden durchdringen und sich ausbreiten. Einheimische Arten werden verdrängt. Eine besondere Gefahr stellt der Japan-Knöterich im Wald und in der Nähe von Gewässern dar. Bereits kleine Wurzelstücke können verschleppt werden und neue Bestände bilden. Uferpartien mit Japan-Knöterich sind wenig stabil. Die Bekämpfung ist sehr schwierig, vor allem im Bereich von Gewässern und im Wald.

Auf Baustellen, wo Japan-Knöterich vorkommt, gelten besondere Vorschriften für den Aushub, die Lagerung und die Deponie des Bodens.

Tipp: Erste Pflanzen vollständig ausgraben und im Kehricht entsorgen (nicht mit Grüngut oder in eine Deponie).

einjähriges Berufskraut

Das einjährige Berufskraut hat sich in den letzten Jahren epidemisch ausgebreitet. Auf extensiven Wiesen, in Weiden, an Waldrändern und entlang von Feld- und Waldwegen bildet es Reinbestände. Einjähriges Berufskraut verdrängt andere Arten und ist als Futter wertlos. Ausreissen hilft die Ausbreitung zu vermindern.

drüsiges Springkraut

Das drüsige Springkraut ist im Wald ein Problem, es kann sich bei genügend Licht, z. B. auf durch Sturm geschädigten Flächen stark ausbreiten und andere Arten konkurrenzieren.

Weitere unerwünschte Arten sind Kirschlorbeer, Sommer- oder Schmetterlingsflieder, Goldrute, Robinie, Götterbaum. Neupflanzungen sind zum Teil verboten oder sollten vermieden werden.